Standing by the Wall – Berlin 1990
Josef Wolfgang Mayer

Die virtuelle Ausstellung „Standing by the Wall – Berlin 1990“ mit einer umfangreichen Auswahl der Fotografien von Josef Wolfgang Mayer wird vom 10. August 2021 bis zum Ende des Jahres in der Galerie Koschmieder zu sehen sein.

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Die Ausstellung wurde von der Galeristin Annette Koschmeider von Ana Druga kuratiert und designt.

Das Datum des Mauerbaus, welches sich am 13. August zum 60. Mal jährt, ist ebenso untrennbar mit der friedlichen Erstürmung der Mauer verbunden. Die Bilder vom Anfang und Ende der Teilung Deutschlands und Berlins bedingen einander und erzeugen eine Klammer, welche die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts zeitlich, wie auch historisch definiert. Einige Fotografien sind zu Bildikonen geworden und in unser kollektives Gedächtnis eingegangen.

In den frühen Morgenstunden des 13. August 1961 riegelten Sicherheitskräfte der ehemaligen DDR die Sektorengrenzen in Berlin ab. Der Übergang von Ost nach West war versperrt, aus der improvisierten Trennung wird nach und nach eine scheinbar unüberwindbare Architektur, welche die Stadt und deren Bewohner im Wortsinne auseinanderreißt. Die komplette Abriegelung der innerdeutschen, wie auch der Grenze zwischen Ost- und West-Berlin hatte erhebliche Folgen für den Alltag der Menschen und wird zum Zentrum und Symbol der politischen Konstellation im Kalten Krieg.

Josef Wolfgang Mayer hat im Sommer 1990, noch vor der Wiedervereinigung außergewöhnliche Aufnahmen der Berliner Mauer und ihrer Umgebung erstellt. Die Farbfotografien versetzen uns direkt in das historische „Zwischenland“ jener Tage und zeigen die Berliner Mauer, deren Durchbrüche und Überreste. Die Aufnahmen sind als Triptychen fotografiert, das Sehfeld wird so zum Panorama erweitert. Die Arbeit im Großformat schafft präzise Abbildungen, macht die Fülle an Details sichtbar welche die Geschichten dieser stürmischen Tage erzählen und die schrittweisen Veränderungen für unsere Erinnerungen bergen. Die Gefahren, welche von diesem Ort einst ausgingen, sind in manchen der Aufnahmen noch spürbar, gleichzeitig bahnen sich Menschen und Fahrzeuge einen Weg durch improvisierte Übergange und wieder verbundene Straßenzüge. Es entstehen Brachen als freie architektonische Formen zwischen den aufgeplatzten Nähten aus Stein und Stacheldraht. Der Sommer der Freiheit hat begonnen. Die Wunde, welche die Mauer quer durch die Stadt und das Land geschlagen hat, ist hier noch sichtbar – die Narbe ist noch heute zu spüren.

Die Fotografien von Mayer sind Zeitzeugen wie auch genaue Überlieferung. Sie geben den Nachgeborenen eine erzählerische, wie auch genaue Sichtweise auf die Tage und Wochen, die der „friedlichen Revolution“ folgten.

Die Ausstellung wird durch den Bildband „Standing by the Wall – Berlin 1990“ ergänzt, welcher in seiner Gestaltung das Prinzip der Triptychen spielerisch aufnimmt und Teil der Zeitreise wird, zu der uns Josef Wolfgang Mayer mit seinen Fotografien einlädt.

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EINLADUNG ZUM BOOK SIGNING IN DER GALERIE KOSCHMIEDER
Josef Wolfgang Mayer
Standing by the Wall / Berlin 1990

Zeit
Freitag, 27. August
17:00–18:00 Uhr

Ort
Studio Koschmieder
Oranienstraße 15
10999 Berlin

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