Die Galerie Buchkunst Berlin präsentiert die Ausstellung „Dream Baby Dream“ mit Fotografien der international renommierten schwedischen Fotografin Hannah Modigh. Die Ausstellung läuft vom 4. September bis 15. November 2025.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das Thema Adoleszenz. In den oft sozial-dokumentarisch angelegten und ebenso poetischen Fotoserien erschafft Hannah Modigh zeitlose Bilder, die Aufwachsen, Herkunft, Erinnerung und verschiedene Zeitebenen miteinander verbinden. In den Emotionen, Gesten und Körperhaltungen drückt sich das Wissen um die Veränderung und die Suche nach Identität aus. Gezeigt werden Fotografien aus den Serien „Hillbilly Heroin Honey“, „The Milky Way“, „Hurricane Season“, „Delta“, „Searching for Sivagami“ und „Sunday morning comin’ down“.
EINLADUNG ZUR VERNISSAGE
Donnerstag, 4. September 2025, 18–22 Uhr
Die Fotografin ist anwesend
Artist Talk & Kuratorenführung mit Thomas Gust
Info: Keine vorherige Anmeldung nötig, Eintritt frei
– Hannah Modigh – Delta / 70,00 € (inklusive C-Print) / Editions Bessard
– Searching for Sivagami / 40,00 € / Kult Books
Sie können die Bücher vorab auch via E-Mail info@buchkunst-berlin.de reservieren.
Die Vernissage der Ausstellung „Hannah Modigh – Dream Baby Dream“ findet am Donnerstag, dem 4. September 2025, von 18 bis 22 Uhr in Anwesenheit der Fotografin statt. Wir laden Sie herzlich ein, mit Hannah Modigh ins Gespräch zu kommen und an einer Kuratorenführung mit Thomas Gust teilzunehmen. Erhalten Sie persönliche Einblicke in die Werke und deren Hintergründe und feiern Sie mit uns die Eröffnung der Ausstellung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

GALERIE BUCHKUNST BERLIN
Ausstellungsdauer: 4. September – 15. November 2025
Adresse: Oranienburger Str. 27, 10117 Berlin
Öffnungszeiten: Do.–Sa., 14–18 Uhr
Kontakt: +49.(0)30.218 025 40, info@buchkunst-berlin.de
Die Fotografien von Hannah Modigh sind in limitierten Auflagen als Fine Art Prints erhältlich. Für Ihre Serie „Hurricane Season“ ist die Künstlerin für den Prix Pictet 2025 nominiert. Ihre Arbeiten befinden sich in Sammlungen wie dem Moderna Museet in Stockholm. Hannah Modigh hat neun Fotobücher veröffentlicht.
Wir freuen uns, Ihnen weitere Informationen zu den verfügbaren Werken geben und Sie bei der Auswahl des Prints unterstützen zu können. Kontaktieren Sie die Galerie Buchkunst Berlin per E-Mail unter info@buchkunst-berlin.de oder telefonisch unter der Nummer +49.30.21802540, um Ihre Interessen zu besprechen oder einen persönlichen Termin zu vereinbaren.
Hillbilly Heroin Honey
Die Aufnahmen ihrer ersten langzeit-fotografischen Serie „Hillbilly Heroin Honey“ dokumentieren das schwierige Aufwachsen einer Gruppe von Jugendlichen in Kleinstädten des sterbenden Kohlebergbaus in den nordamerikanischen Appalachen. In einem Teufelskreis aus Abhängigkeiten und Ausweglosigkeit gefangen, leben die Mädchen und Jungen mit ihren Träumen.

The Milky Way
In den Aufnahmen der Serie „The Milky Way“ fotografiert Hannah Modigh den Übergang von der Kindheit zur Jugend, schafft dabei stille, zeitlose Bilder, in denen sie ihre eigenen Erinnerungen mit der Realität der Gegenwart einer neuen Generation abgleicht. Die Landschaften und die Körper scheinen entblößt: Jede Haut ist eine verletzliche Oberfläche, jede Landschaft ein sensibler Raum



Hurricane Season
Die beeindruckenden Portraits der Serie „Hurricane Season“, welche in den Armenvierteln von New Orleans und im Süden Louisianas entstanden sind, verweisen auch auf die starken sozialen Bindungen und Prägungen inmitten eines jahrhundertealten, immer noch tief verwurzelten Modells des Rassismus. Die Portraits verweisen gleichzeitig auf den fehlenden Zugang zu gesellschaftlichen Privilegien wie Bildung und Wohlstand. Sinnbildlich warten die Menschen auf den nächsten Sturm.



Searching for Sivagami
Für die Aufnahmen ihrer aktuellen Arbeit „Searching for Sivagami“, welche sie 2024 abschloss, kehrt Hannah Modigh nach dreißig Jahren nach Südindien zurück, um Sivagami, ihr Kindermädchen und das ihrer kleinen Schwester, wiederzufinden. Sie begibt sich auf die Suche nach den Spuren einer Beziehung, sucht Sivagamis Gesicht in anderen Frauen, die sie trifft, und sucht auch nach einem Spiegelbild ihrer selbst. Den Bildern, die auf der Reise entstehen, wohnt auch eine stille Sprache der Fürsorge und Verbundenheit inne.



Das Thema des Heranwachsens findet sich in fast allen Serien Hannah Modighs wider. Persönliche Erinnerungen und Tagebucheintragungen sind immer wieder Teil der Entwicklung ihrer Langzeitprojekte, die sie ausschließlich analog fotografiert. In ihren Landschaften und auch in manchen ihrer Portraits nutzt die Künstlerin Licht und Witterungen als Filter und Abstraktion, um malerische Stimmungen zu erzeugen. Die Fotografien von Hannah Modigh setzen Gedanken an Momente von Ereignissen und Orte frei, die wir in unseren Erinnerungen wiederfinden.

BIO – Hannah Modigh
Hannah Modigh wurde 1980 in Stockholm, Schweden, geboren und verbrachte ihre Kindheit in Indien und Österlen, Schweden. Sie studierte Fotografie in Kopenhagen, am Biskops Arnö und am Royal College of Art in Stockholm.
Hannah Modighs Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen in Europa und den USA gezeigt, darunter in den Deichtorhallen, Hamburg (2012); beim Landskrona Photo Festival, Schweden (2013); beim Münchner Stadtmuseum, München (2013); im Sune Jonsson Centrum för Dokumentärfotografi, Umeå, Schweden (2018); DIPE (Dali International Photography Exhibition), Yunnan, China (2019); in der Gallery of Photography, Dublin (2020); im House of Culture, Stockholm (2022); bei den Les Rencontres d’Arles, Frankreich (2023); und im Fotografiska Stockholm, Schweden (2025).
Ihre Serien wurden außerdem 2011 mit dem European Photo Exhibition Award, 2017 mit dem Lars-Tunbjörk-Preis in Schweden und 2018 mit dem Lennart-af-Petersen-Preis, ebenfalls in Schweden, ausgezeichnet. Für ihre Serie „Hurricane Season“ ist die Künstlerin für den renommierten Prix Pictet 2025 nominiert.
Ihre Arbeiten befinden sich in Sammlungen wie dem Moderna Museet in Stockholm. Hannah Modigh hat sieben Fotobücher veröffentlicht.
KÜNSTLERSTATEMENT – Hannah Modigh
Meine Kindheit verbrachte ich abwechselnd auf dem Land in Südschweden und in Indien. Als Erwachsene habe ich in Paris, Kopenhagen und jetzt in der Nähe von Stockholm gelebt. Mit 13 Jahren begann ich zu fotografieren und erbte die Kamera meiner Mutter. Heute benutze ich teilweise die Leica meines Vaters und die alte Kamera meines Großvaters – dieselbe Kamera, mit der er Theodore Roosevelt fotografierte.
Ich arbeite mit objektivbasierter Kunst, die auf einer sozial engagierten und persönlichen Dokumentartradition basiert. In Form von Langzeitprojekten, Buchproduktionen und Ausstellungen. Ich muss sehen, fühlen, um kreativ sein zu können. Themen und Orte, zu denen ich eine persönliche Verbindung habe. Meine Mutter ist Künstlerin und mein Vater Anthropologe, was meine Ausrichtung stark erklärt.
Ich fühle mich von fein abgestimmten Details angezogen, die sich mit dem Inneren des Menschen und alltäglichen Situationen befassen, in denen eine Dunkelheit lauert. Erbe, Erinnerung und Zeit sind wiederkehrende Themen. „Delta“ (2019) beispielsweise handelt von der durchschauten Zeit und von Freunden und stellt die Anwesenheit einer Abwesenheit dar. „The Milky Way“ (2014) handelt von der Zeit zwischen Kindheit und Erwachsensein. Die Bilder entstanden in derselben Gegend auf dem Land, in der ich lebte und in diesem Alter mit dem Fotografieren begann. Die Arbeitsweise basiert auf Erinnerungen und Beschreibungen aus alten Notizbüchern. Es ist ein Schwesterprojekt zur Arbeit „Searching for Sivagami“, die auf den Erinnerungen einer Frau basiert, die ich als Kind in Indien kannte. Das Buch „Searching fort Sivagami“ erschien im November 2024.
Ich arbeite im Mittelformat, oft mit Stativ und analog. Gedämpfte, blasse Farben, sanftes Schwarzweiß, um den Eindruck einer friedlichen, schönen Atmosphäre zu vermitteln. Doch wenn man näher kommt, spürt man den Schmerz, dass etwas nicht stimmt. Intimität ist wichtig, nicht auf nackte Weise, sondern im Gefühl des Kontakts. Ich kann mich mit den Menschen, die ich porträtiere, identifizieren und meine eigenen Sehnsüchte widerspiegeln. In meinen Ausstellungen gab es immer dreidimensionale Installationen in Form von Wasser, Holzsäulen und Glas. Ich sehe die Entstehung von Fotobüchern als Skulptur, bei der die Arbeit erst abgeschlossen ist, wenn sie als Buch vorliegt.
Meine Fotografie ist eine Recherche, bei der ich meinen Blick fokussiere und Emotionen in Bilder setze und mich in anderen reflektiere. Ich lebe viel mit den Menschen zusammen, die ich fotografiere – meist Menschen, die ich vorher nie getroffen habe. Ich suche nach Spuren, die die Anwesenheit oder Abwesenheit darstellen. Spuren im Bild weisen auf ein vergangenes Ereignis hin. Ich mag es, wenn Dinge außerhalb des Bildes geschehen oder geschehen sind. Ich lege großen Wert auf die kleinen Details, suche nach subtilen Bewegungen, Gesichtsausdrücken, die von verborgenen Gefühlen zeugen. Alltägliche Situationen, die vom Bewusstsein des Todes umhüllt sind. Ich arbeite mit natürlichem Licht und analog, mag die damit verbundene Methode. Mein Ziel ist es, Fragen zu stellen, nicht Antworten zu haben.
