Jindřich Štreit – Village People 1965–1990

AWARD: DEUTSCHER FOTOBUCHPREIS 2021|22 BRONZE
LONGLIST FOTOGRAFIE – MONOGRAFIE
Herausgeber: Thomas Gust, Ana Druga
Fotografien: © Jindřich Štreit
Text: © Vladimír Birgus
Fotoauswahl: Thomas Gust, Ana Druga, Vladimír Birgus
Konzept und Design: Thomas Gust, Ana Druga
Scan: Thomas Gust
Bildretusche und Litho: Ana Druga
Deutsche Übersetzung: Jana Lüth
Deutsches Lektorat: Maren Mittentzwey
Englische Übersetzung: Derek & Marzia Paton
Englisches Lektorat: Mike Wong
Französische Übersetzung: Virginie Maisonobe
Französisches Lektorat: Josie Mély
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch
Druck und Bindung: Wanderer Druckerei, Germany
Fester Einband / Leineneinband
137 Schwarz-Weiß Abbildungen / Triton Druck / 22,5 cm x. 30,5 cm
1. Auflage Dezember 2020
Verlag Buchkunst Berlin
ISBN 978-3-9819805-6-1
 

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„Die poetischen wie gleichermaßen radikalen Aufnahmen Jindřich Štreits haben ein universelles Menschenbild erschaffen. Sie gehören heute zu den großen Klassikern der humanistischen Fotografie.“
Thomas Hoepker | Magnum Photos

Jindřich Štreit ist ein außergewöhnlicher Chronist und Erzähler. Über fünf Dekaden beschreibt er in seinen schwarz-weiß Fotografien das Leben auf dem Land in den tschechischen Regionen Nordmährens und Böhmen. Es ist eine umfassende fotografische, wie auch soziologische Studie, ähnlich in ihrem Umfang und künstlerischer Qualität, wie die eines August Sander in Deutschland oder Eugene Atget in Paris. In einer eigenen Stilistik und Bildsprache, nur eben gewachsen im Verborgenen, am äußersten Ende der damaligen Welt. In Wirklichkeit liegt Sovinec ziemlich genau in der Mitte in Europas. Diese Region ist geprägt von den Wirren und Beschädigungen der Weltkriege und einer nachfolgenden Diktatur, deren Rituale und Bildwelten in der damaligen Alltagswelt, für uns heutige Betrachter, oft absurd erscheinen. Jindřich Štreit beschreibt die Vereinzelung und Vereinsamung des Menschen im Alltag des sozialistischen Kollektives. Doch im Privaten, sowie auf den gemeinsamen Festen und Begegnungen zeigen die Fotografien die Lebensfreude, eine starke Gemeinschaft und Solidarität. In der Gegenüberstellung mit den Aufnahmen der offiziellen Kundgebungen und Feierlichkeiten des Staates wird dies um so deutlicher. Der Kontrast der Aufnahmen Streits zu den offiziellen ideologischen Darstellungen konnte nicht gravierender sein. Die Kritik an den bestehenden Lebensverhältnissen war in den Bildern immer vorhanden und konnte von einem totalitären Staat in seiner erstarrten Vokabel und Zeichensprache nicht anders, als eine Kritik verstanden werden. Das führte ab den 80er Jahren zu einem Veröffentlichungsverbot in jeder Form, Festnahmen und ständiger Kontrollen durch die Staatsmacht. So blieb er, trotz permanentem Fotografierens bis zum Ende des Sozialismus in der Fotogeschichte ein Unbekannter. Seit den 90er Jahren, nach seiner Rehabilitierung, wurden seine Bilder weltweit gezeigt und sind in den wichtigsten Fotografischen Sammlungen vertreten. In seinem Heimatland ist er einer der bekanntesten Fotografen, wie auch ein geschätzter Lehrer an den führenden Hochschulen Tschechiens.

“Jindrich Streit’s poetic, radical photos have captured a universal image of mankind.
Today they belong among the great classics of humanistic photography.”
Thomas Hoepker | Magnum Photos


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